freiwillig.in: Mein Fazit nach 2 Jahren

Beeindruckend: 8.500 Menschen haben in den letzten 2 Jahren diesen Blog aufgerufen. Insgesamt wurden 45.000 Seiten betrachtet und 188 Kommentare zu den Artikeln verfasst. Ziemlich gut dafür, dass das Projekt aus dem Nichts entstanden ist …

Grund für die vielen Besucher sind 16 Jugendliche, die über ihr soziales Engagement und ihre Erfahrungen im In- und Ausland berichtet haben. Sie alle haben Einzigartiges erlebt – und jeder Besucher konnte dank der Artikel verschiedene Kulturen kennenlernen.

Die Resonanz auf dieses Projekt war durchweg positiv.

Umso bedauerlicher, dass (fast) alles ein Ende hat. Natürlich wird dieser Blog noch ein Weilchen online abrufbar sein; doch neue Beiträge sind nicht geplant. Ich konzentriere mich fortan vor allem auf meinen Blog Green Bird, meinen Traumjob bei SIGNal Reklame und ein paar andere Projekte.

Zum Abschluss will ich DANKE sagen – an alle Autoren, Besucher und Kommentatoren.

DANKE!

… Und wer weiß: Vielleicht finden sich ja irgendwann erneut ein paar Jugendliche, die über ihre Erfahrungen berichten.

freiwillig in Aktion | 15 Kommentare

Abschied für unbestimmte Zeit

Gruppenfoto mit Lissa

Und nun ist es auch schon wieder ein Monat her, dass der zweite Besuch wieder nach Deutschland zurück geflogen ist. Die gemeinsame Zeit war wundervoll. Dass Menschen, die mir so nahe stehen miterlebt haben und einen Eindruck davon bekommen haben, was ich an Tansania so liebe und vor allem wie ich hier lebe, bedeutet mir sehr viel.

Zurück in Butiama bricht die letzte Zeit an. Leider muss man sagen, aber wir versuchen jeden Moment davon zu genießen. Zum Glück ist die Schule noch ein paar Wochen geöffnet bevor sie für die langen Ferien schließt, sodass wir unsere Kinder noch eine kurze Zeit sehen können. Spontan wird ein kleines Abschiedsfest in der Schule organisiert. Wir backen mindestens 200 Maandazi (frittierte Teigbällchen) und kaufen Soda (Limonade) für alle. Wir haben es so gut es geht versucht geheim zu halten und bei den meisten Kindern ist uns das auch gelungen. Große, freudig erstaunte Augen gucken uns an, als das Piki mit dem Soda-Turm auf dem Gepäckträger ankommt. Für jedes Kind haben wir ein ausgedrucktes Foto von uns und dem Kind und einen Bleistift als Abschiedsgeschenk. Der Headmaster sagt noch ein paar wirklich nette Worte und dann kommt das, worauf schon alle sehnlichst gewartet haben. Wir verteilen die Soda und Maandazi. Die Freude kennt keine Grenzen und schon bald wird aus dem anfangs noch äußerst strukturierten ‚jede Reihe einzeln‘ ein ‚alle auf einmal‘. Aber heute ist das okay.
Danach wird laut Musik gespielt und wir tanzen bis das Abendessen für die Kinder fertig ist und wir nach Hause fahren.
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freiwillig in Tansania | 9 Kommentare

Mitten im Leben

Mein FSJ ist so gut wie um und Schande über mich, dass ich es nicht mehr als zweimal in diesem Jahr geschafft habe, hier etwas zu schreiben. Nun aber immerhin noch ein kleiner Abschlusstext.

Rückblickend wirkt das Jahr wie eine Stunde, so schnell ist es vergangen und doch erinnere ich mich noch an jede einzelne Sekunde. Ich bin vielen verschiedenen Menschen begegnet und habe neue Freundschaften geschlossen. Ich habe Erfahrungen gesammelt und bin an neuen Aufgaben gewachsen. Ich habe gelacht und mich gefreut, habe Anerkennung und Lob erfahren und manch einsame und traurige Minute erlebt.

Es gibt Lebensgeschichten von Klienten, die ich wahrscheinlich mein Leben lang nicht vergessen werde und es gibt Erlebnisse, die ich tief in meinem Herzen fest halten möchte.

Das sind alltägliche Situationen: Ein harmonisches Abendessen bei dem gelacht wurde und ausnahmsweise einmal keine Schimpfwörter fielen. Das herzlich, fröhliche Lachen eines geistig behinderten Jungen  beim Schaukeln auf dem Spielplatz. Eine plötzliche Umarmung. Das Bangen eines 15-Jährigen Mädchens um eine mögliche Schwangerschaft und die Erleichterung über den negativen Test. Vertrauliche Gespräche und Vertrauensbeweise. Jugendliche wachsen zu sehen. Und selbst dabei zu wachsen.

„Mitten im Leben“- das war nicht nur der Titel einer bekannten „Pseudo- Doku“ wie Wikipedia es nennt, es ist auch eine treffende Beschreibung meines Befindens! Zwischen Schimpfwörtern vom Feinsten, „Null- Bock –Haltung“, Assi- Slang und Joggingklamotten fühlt man sich mitten in das Leben versetzt, das doch eigentlich ganz fern scheint, aber doch so nah ist.

Soziale Brennpunkte gibt es überall, man muss nur hin sehen. Ich hab ein Jahr lang mit Jugendlichen aus solchen sogenannten Ghettovierteln zusammen gearbeitet und fest gestellt, ein Kennenlernen lohnt sich!

Vielleicht ist dies das Wichtigste, was ich von dieser Arbeit mitnehme: Vorurteile abzulegen und unvoreingenommen und offen auf Menschen zu zugehen. Dem Gegenüber eine Chance zu geben, seinen eigenen Weg zu gehen und Fehler zu verzeihen.

In diesem Sinne stehe auch ich mitten im Leben: Stolz und zufrieden über ein Jahr Lebenserfahrung. Ab Herbst beginnt wieder ein neues Kapitel in meiner Lebensgeschichte und ich bin mir sicher, auch dieses wird aufregend und spannend, lehrreich und spaßig und sicherlich auch manchmal hart und traurig. Eben voll das Leben!

freiwillig in Deutschland | 1 Kommentar

Eine Giraffe kann Angst machen

Giraffe, Stellenbosch, Sophie

Jetzt ist es schon bald so weit, in ein paar Wochen werde ich Südafrika verlassen müssen.

Davor noch ein Update aus dem Trust, in dem ich mich sehr wohlfühle und auch nichts dagegen hätte noch länger hier zuarbeiten.

Das Neuste ist unser Ausflug mit dem Crèche ins Giraffenhaus vor den Winterferien.

Mit 60 zweieinhalb bis sechs Jährigen ging es mit der üblichen african-time-Verspätung morgens los.

Für den besonderen Anlass, waren alle Kinder im grünen „monkeynastics“-T-shirt (ein neues wöchentliches Sportprogramm für die Crèche-Kinder) gekleidet. Mit Gesang und Vorfreude ging die nichtmal 30 minütige Fahrt schnell vorbei.


Sophie in Stellenbosch, Kinder beim Sport

Mit einer nett gestallteten Einleitung für die Kinder wurden wir begrüßt. Eine Frau hat vorgestellt, was für Tiere im Giraffenhaus (das untreu dem Namen nur eine Giraffe, dafür aber zahlreiche andere Tiere wie Strauße, Wildkatzen, Reptilien, Affen und und und zu bieten hat) zu sehen sind.

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freiwillig in Stellenbosch | 2 Kommentare

Herumalbern in der Öffentlichkeit – der April

Ich habe ab dem Samastag den 13. April wieder angefangen zu arbeiten. Allerdings war das in den ersten Tagen nicht sonderlich spannend, da es nicht gerade schwer ist mit mindestens 2 Leuten auf 4 Kinder auf zu passen.

Mo. 15. April Tag 205

Ab nach Roselands bis…

Mi. 17. April Tag 207

Ich bin Abends gegen halb 6 aus Roselands wieder gekommen, nachdem es ein hektischer Vormitag war, da wir kurzzeitig 2 Gruppen auf einmal hatten. Eine Gruppe war noch nicht gegangen, als schon die neue kam. Zu dem Zeitpunkt mussten also schon wieder die Betten frisch gemacht, die Zimmer sauber und genug Aufsichtspersonen vor Ort sein, um den Haufen an Kindern eine ordentliche Unterkunft und Aufsicht bieten zu können. Abends habe ich erfahren, dass die Vorführung der „Talentshow“ in der Highschool von Pietermaritzburg am Freitag ausfällt. Zu der sind ein paar Aufsichtspersonen und ich von „Toni“  am 20. März eingeladen worden. (mehr …)

freiwillig in Richmond | 2 Kommentare

März, Anfang April: Land und Leute von Kapstadt bis zum Krüger National Park

Vom 28. Februar bis zum 5. März fand das Zwischenseminar unserer Entsendeorganisation des Internationalen Bundes zusammen mit anderen Verbänden statt.
Der Inhalt des Seminars war es gegebene Probleme anzusprechen, zu analysieren und Lösungen oder zumindest Lösungsansätze zu finden.
Das haben wir mit Freizeitaktivitäten verknüpft, sodass die Gruppe schnell zusammen wächst und man somit keine Angst davor haben musste seine Probleme frei zu äußern.
Die Gruppe der Freiwilligen hat mir sehr gut gefallen, vor allem, da man die meisten schon von vorherigen Seminaren kannte.
Das Seminar war im Großen und Ganzen echt klasse! 🙂

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Die vielfältige Seminar Gruppe

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von links nach rechts, Tanja Tina und ichIMG_0330


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freiwillig in Richmond | 32 Kommentare

Freiwillig weg aus Deutschandland – 3 Türken allein im Juni

Deutschland ist ein beliebtes Land. Das zumindest behauptet die Bundesregierung in einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung. Sie beruft sich dabei auf die Touristenzahlen des letzten Jahres. Demnach haben 400 Millionen Menschen Deutschland letztes Jahr besucht. Bei den hier lebenden Migranten verliert Deutschland jedoch immer mehr an Popularität. Allein in diesem Monat sind drei meiner Freunde komplett zurück in ihr Ursprungsland. Hier ihre Geschichten.

Hüsnü E. – Maschinenbau-Absolvent ohne Jobchanchen

Im September 2009 kam Hüsnü nach Deutschland. Zuvor hatte er in Izmir seinen Bachelor-Abschluss in Maschinenbau absolviert. Als Drittbester seines Jahrgangs durfte er sich für ein Masterprogramm im Ausland bewerben. Seine Wahl fiel auf die RWTH in Aachen.

Er fing an „Production Systems Engineering“ in englischer Sprache zu studieren. Sein Deutsch litt natürlich darunter. Besonders gezwungen hat er sich jedoch nicht, die Sprache zu lernen. Er schlug sich so durch. 3,5 Jahre später hatte er dann auch seinen Master in der Tasche. Er war zugegebenermaßen etwas langsamer als seine Studienkollegen. Auch konnte er nicht die besten Noten vorweisen. Ein halbes Jahr suchte er nun vergeblich nach einem Job. Unzählige Bewerbungen schickte er raus, nahm an Vorstellungsgesprächen teil. Ohne Erfolg. Vor einigen Wochen gab er dann auf und kehrte in die Türkei zurück. (mehr …)

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Unsere Tage

Lissa - unsere Tage

Der nächste Besuch sitzt fast schon im Flieger. Ich freue mich wahnsinnig auf meine Mami, Yannik und Olaf.

Da ich dann wieder unterwegs bin, möchte ich vorher noch ein kurzes Lebenszeichen von mir senden.

 

 

Der Stand in der Schule: super!

Die Arbeit macht mir unglaublich viel Spaß, endlich. Die Bibliothek wird von Woche zu Woche bunter und die Website der Schule ist auch fast fertig.

Unsere Kinder sind uns wirklich ans Herz gewachsen.

 

 

Ein Tag in Butiama, Tansania. Wir stehen gemütlich auf, die Musik im Duka (Laden) gegenüber läuft schon seit ein paar Stunden. Auf unseren Drahteseln und mit guter Musik im Ohr bezwingen wir einen Höllenberg zur Schule hinauf. Dort angekommen spielen wir Fußball mit den Jungs, tanzen mit den Mädchen in deren Schlafraum, spielen Gesellschaftsspiele, puzzeln, lesen, tuschen und wollen bald einen Laptop-Kurs starten. Wir kennen unsere Mädels und Jungs genau und wissen recht gut, wie wir mit ihnen umgehen müssen. Der ‚Student of the Day‘ wird täglich mit einem Schlüsselband gekürt, was einen Anreiz für ein kameradschaftliches Sozialverhalten geben soll.

Nachmittags. Nach einem kurzen Snack geht es zum Stendi (Butiama Zentrum – einmal über die Straße). Wir kaufen Lebensmittel ein, holen Kleider bei der Schneiderin ab, oder gehen einfach nur ein bisschen spazieren und kommen unter Leute. Dann wird mit Zawadi gespielt oder gekuschelt. Das kleine, zuckersüße Katzenbaby ist unser neuer Zuwachs und soll uns später, wenn sie groß ist, lästige Mäuse und Ratten fernhalten.

Abends werden wir lecker bekocht und legen uns nicht zur Ruhe, ohne vorher noch einen Film gesehen zu haben.

Unser zu Hause ist wirklich so toll – und die lieben Menschen dort noch toller.

 

 

Ja, wirklich so toll, dass wir noch nicht gehen möchten.

Tansania ist so ein schönes Land, Butiama ist unser zu Hause geworden, wir haben Freunde gefunden und ganz besondere Menschen kennengelernt, die einen festen Platz in meinem Herzen gewonnen haben.

Nach der Reise wären mir zwei Wochen einfach viel zu kurz, um mich von einem knappen Jahr, meinem Leben hier und meinen Liebsten zu verabschieden.

Daher bleiben wir noch einen Monat länger in Tansania und können so auch unsere Nachfolgerinnen kennenlernen und sie in die Arbeit und die Umgebung einführen.

Ja, unser Projekt wird weitergeführt. Das freut mich wirklich total und so besteht hoffentlich eine Chance auf eine langjährige Partnerschaft.

Seit dieser Entschluss steht bin ich wirklich glücklich und kann die letzte Zeit rundum genießen.

 

 

Ich sende die besten Grüße!

 

freiwillig in Tansania | Getagged mit , , | 1 Kommentar

Das Ende

Es ist vorbei! Das Auslandsjahr ist finito! Grund genug, noch einmal ein bisschen über’s Jahr zu palavern, unter anderem mit den Antworten zu:

– Kommt man ein Jahr ohne Döner zurecht?
– Wie lebt es sich in einer Gastfamilie?
– Hält eine Freundschaft dem Ausland stand?

Und mehr. :>

Danke an alle, die mich so fleißig verfolgt haben! Ich freue mich jetzt erstmal auf ein wenig Urlaub und auf die Heimreise! :>

Arrivederci!
Euer Magnus Klassik

 

freiwillig in Italien | 4 Kommentare

Abschied als Sotho mit dem Namen „Vusumusi“, ehemalige Freiwillige zu Besuch und Fahrt zum Seminar – der Februar

Fr. 1. Feb. Tag 132

Gegen 9 Uhr fuhren Moses, Nopakamisa, eine alte Frau, die glaube ich zur Familie gehört, und ich zu einer Highschool, die ein paar Kilometer weit weg von Mangoloaneng liegt. Dort traf ich auf Lunga. Wir machten aus, dass ich das Wochenende bei ihm verbringe und wendeten uns den Rest des Tages den Sportspielen zu, denn an dieser Highschool und an diesem Tag traten die Athleten der verschiedenen Schulen der Umgebung gegen einander an.

An diesem Tag bestand meine Arbeit aus: Regenschirm halten, auf einen Stempel aufpassen und die Verwaltung der Akten unserer Schülerinnen und Schüler.

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freiwillig in Richmond | 3 Kommentare