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50 Rand für eine Demütigung

Liebe Freunde in aller Welt,

„Das einzig „Sichere“ ist, dass es ganz anders sein wird, als du es dir vorher vorgestellt hast!
Diesen Satz laß ich vor meiner Bewerbung auf der Website einer Freiwilligendienstorganisation. „Bin ich bereit, mich darauf einzulassen?“, habe ich mich gefragt. Und schnell wusste ich, ich war bereit – das war genau, was ich wollte.

„Dann würde ich sagen, ruf deine Airline an und mach dass du den nächsten Flug nach Hause kriegst.“ Ja, das hatte ich mir tatsächlich etwas anders vorgestellt. „Bei deiner Arbeitshaltung könnten wir den Platz, den du im Büro wegnimmst, auch sinnvoller nutzen.“ Trauriger Tiefpunkt eines „ganz anderen“ Jahres war das, was ich mir am 17.7.2012 von Sassan, meinem Chef, anhören musste. Ich hatte nicht einmal mehr vier Wochen hier in Südafrika vor mir und könnte jenen Tag als folgerichtigen Schlussstrich nach einem Jahr sozialer Arbeit ziehen, während dem ich nie glücklich geworden bin. In diesem Artikel möchte ich beleuchten, wie es dazu kam.

Anfang Oktober 2011: Yabonga

Schon wenige Wochen nach meiner Ankunft an der DSK bekam ich das Gefühl, dass die Eindrücke, die ich hier gewinnen würde, verbunden mit der Art meiner Arbeit für mich zu einseitig sein würden. Mir gefiel die Art meiner Arbeit nicht wirklich und ich bekam allmählich wachsende Motivationsprobleme. Deshalb verbrachte ich meine Frühlingsferien bei einem sozialen Projekt namens Yabonga. Im Rahmen dessen habe ich mit Kindern, die von HIV und AIDS betroffen sind, gesungen, gesprochen, gespielt und ihnen etwas vorgelesen. Ein Höhepunkt war, als ich an einem Tag mit zu einem Fußballtunier fahren durfte, das Yabonga veranstaltet hat und das für die Kinder ein großes Erlebnis war (siehe Artikelbild). In jener Woche habe ich viel über ihr Leben im Township Nyanga gelernt.

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Bettler – ein Fass ohne Boden?

Nur wenige Wochen nach meiner Ankunft in Südafrika habe ich hier einen Film im Kino gesehen namens „The Bang Bang Club“. Er stellt die reale Geschichte vierer Journalisten dar, die zwischen 1990 und 1994 in Südafrika die auftretenden Unruhen dokumentiert haben. Einer dieser Journalisten, Kevin Carter, hat darüber hinaus, während er eine UN-Hilfslieferung in den Sudan, wo zu dem Zeitpunkt eine Hungersnot wütete, begleitet hat, ein Foto geschossen, für das er den Pulitzerpreis bekommen hat. Es zeigt ein halbverhungertes kleines Kind. In einem Interview wurde ihm die Frage gestellt, ob er dem Kind denn nicht geholfen hätte – und warum nicht. Wenig später beging er Selbstmord.

Ich denke jeder, der mit Armut konfrontiert wird, die seine eigene bei Weitem übersteigt, sollte sich fragen, was und wie viel er dagegen tun kann und möchte. In meiner Position, meinem sozioökonomischen Hintergrund und an einem Ort wie Kapstadt ist es für mich auch unmöglich, mir diese Frage nicht zu stellen. (mehr …)

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