0

Die Zeit ist reif

Es ist soweit. Nächste Woche beginnt ein neuer Lebensabschnitt für mich. Ich werde mein Zuhause verlassen, in den Norden ziehen und eine Tätigkeit beginnen, die ich noch nie vorher gemacht habe. Es war keine leichte Entscheidung zu beschließen fort zu gehen und es wäre sicherlich bequemer gewesen, ich wäre nach dem Abi zu Hause wohnen geblieben und hätte irgendwo in der Nähe eine Ausbildung gemacht. Alles bliebe beim Alten, nur ginge ich nicht mehr zur Schule, sondern an die Uni.

Doch genau das ist mir wichtig: die Veränderung. Ich möchte meinen eigenen Weg finden. Wie viele junge Menschen sehne auch ich mich nach dem Entdecken eigener, noch unbekannter Fähigkeiten und einem selbstständigem Leben. Ich möchte mein Leben selbst in die Hand nehmen, das tun, was ich für richtig halte und trotzdem eine schützende Umgebung haben. Frei sein, aber nicht allein. Und so kam es dazu, dass ich in wenigen Tagen nach Norddeutschland ziehe, um dort in einen neuen, spannenden Teil meines Lebens zu starten…

Warum ein FSJ…

Ich kann mich nicht erinnern jemals gezweifelt zu haben, nach dem Abitur ein Jahr lang „auszusetzen“. Pause vom Schulstoff büffeln, bevor es an der Uni weitergeht mit pauken. Ein Jahr mit neuen Menschen verbringen. Anderen Helfen. Und gleichzeitig sich selbst weiterentwickeln.

Irgendwann in den letzten Jahren stand es für mich einfach fest, dass ich ein Jahr meines Lebens anderen Menschen schenken möchte. Und wann, wenn nicht am besten so schnell wie möglich?

Mit dem Entschluss ein FSJ zu machen, kam gleich der Nächste: Aber bitte nicht in die Rolle des billigen Helfers schlüpfen, sondern einen Platz mit der Möglichkeit sich selbst einbringen zu dürfen finden! Ich glaube und hoffe, diesen Platz gefunden zu haben – und muss dafür noch nicht einmal ans andere Ende der Welt fliegen.

…in Norddeutschland?

Natürlich klingt „Bad Bentheim“ weniger nach einer Weltmetropole, als vielmehr nach einem Rentnerkurort mit Solebecken. Ist es auch.

Trotzdem gibt es auch dort – wie an so vielen Stellen dieser Erde – Menschen, die Hilfe benötigen. Im Prinzip ist jede Einrichtung dankbar über Freiwillige, die sich engagieren wollen. Mir wurde schnell klar, dass ein Entwicklungshilfejob im Ausland sicher reizvoll ist, bei realistischer Betrachtung des Ganzen musste ich mir allerdings eingestehen, dass ich (noch) nicht selbstsicher genug für eine Reise ins komplett Unbekannte bin. Kurz: ich hatte einfach Schiss mich ein Jahr lang in total neuer Kultur, fremder Sprache und neuer Umgebung zu Recht zu finden.

Trotzdem wollte ich nicht zu Hause bleiben, denn ich will ja selbstständiger werden und lernen mein eigenes Leben zu führen. Zudem kam meine Unentschlossenheit bei der Berufs- bzw. Studienwahl.

Mit dem FSJ in Norddeutschland habe ich nun die Chance, das zu tun, was ich mag und doch gibt es eine Stütze von Verantwortlichen an die ich mich bei Problemen wenden kann. Gleichzeitig bekomme ich Einblick in Pädagogische und Therapeutische Berufe, was mir vielleicht ja eine Orientierung bietet, was nach diesem Jahr kommen soll.

 

In einer Woche ist es nun also soweit: ich werde in den Norden ziehen. So kurz vor dem großen Schritt fällt es mir auf einmal gar nicht mehr so leicht, Familie und Freunde zurück zu lassen und die neue Aufgabe wirkt noch bedrohlich groß. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass alles klappen wird und ich mich bald einleben werde.

Wie es mir im Norden gefällt erfahrt ihr dann natürlich hier 😉

Freiwillig empfehlen: Facebook || Twitter || Print-Version

Schreibe einen Kommentar